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Vincent Starrett (1886-1974): 221B - Neue Übersetzung ins Deutsche

Quelle Ich habe lange Zeit versucht, jenes nicht nur für Sherlockians berühmte Gedicht von Charles Vincent Emerson Starrett (1886-1974) in ein Deutsch zu übertragen, das dem Text angemessen erscheint. Starretts aus dem März 1942 stammender Originaltext trägt Züge des Sonett s, muss also, bei einer adäquaten Übertragung dieser alten, strengen lyrischen Form Rechnung tragen. Ich orientierte mich also in erster Linie an August von Platen s (1796-1835) Sonett-Kunst und - da es sich um einen englischsprachigen Autor handelt, auch an William Shakespeare (1564-1616). Alle Zeilen meiner Übersetzung haben die gleiche Silbenanzahl und die Reime sind durch die Bank weg rein, ohne Ausnahme. So wird der Rhythmus gewahrt und der Geist der englischen Zeilen bleibt in den deutschen Versen erhalten. Ob es gefällt, muss der geneigte Leser und Rezipient für sich entscheiden, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Hier zunächst der Originaltext: Charles Vincent Emerso

Nekrolog auf einen Unbekannten

Abdullah Topalci (9. April 1940 - 24. November 2018) Heute Morgen erreichte mich die Nachricht, dass mein leiblicher Erzeuger – nicht mein Vater – heute Nacht in der Türkei verstorben sei. Er sei friedlich eingeschlafen und nicht mehr wach geworden, sein Herz sei einfach stehen geblieben. Ein schöner Tod, wie ich finde, wenngleich der Begriff „schöner Tod“ in Deutschland doch eine äußerst schwierige Vergangenheit hat. Ich habe ihn nicht gekannt, ich habe ihn nur wenige Male für kurze Augenblicke gesehen, jeweils nur kurz mit ihm gesprochen. Sein Name war Abdullah , das bedeutet auf Arabisch „Diener Gottes“ . Ich weiß nicht, ob er ein gläubiger Mann war, ich weiß nicht, ob er ein überzeugter Moslem war, trotzdem wünsche ich ihm, dass er in Frieden und mit Erfolg „ as-Sirāt “ ( الصراط ) , die Brücke des Todes, überschreiten kann, dass er genügend Haare auf dem Kopf haben wird, damit ihm der Erzengel Gabriel daran die nötige Stütze geben kann, damit er es über die Brücke s

Schwacher Anfang – Starkes Ende: Die Zweite Sinclair-Convention (#JSCON) in Köln

„Über diese Fernsehserie sollte man besser schweigen, denn da ist so viel schiefgegangen, wie nur schiefgehen konnte.“ So äußerte sich der Autor Helmut Rellergerd (*1945) alias Jason Dark vor Jahren einmal zu der Fernsehumsetzung seiner Serie um den Geisterjäger John Sinclair . Eigentlich wollten wir diese Formulierung nutzen und mit Jason Dark formulieren: „Über diese Zweite Sinclair-Convention sollte man besser schweigen“ , doch das wäre nicht wirklich angemessen. Mit großen Erwartungen waren wir nach Köln gekommen, hatten wir doch auf der 1. JSCON 2016 (#jscon) eine so großartige Stimmung erlebt und so viele tolle Erlebnisse gehabt, dass wir freudig beschlossen hatten, auch auf eine Zweite zu fahren und uns dort in die Horror-Welt eines Jason Dark und seines ewigen Helden John Sinclair entführen zu lassen. Doch was war das? – Nachdem wir in der Tiefgarage einen Parkplatz gefunden hatten, und die Stadthalle in Köln Mühlheim betraten, waren wi

»Ein internationales Hörspiel?« – Der Hörspiel-Workshop auf der 4. SherloCON in Saarbrücken – Tag 2 & 3: Aufnahmen und Präsentation

Wie heißt es doch so schön: manches muss erst einmal sacken, nicht wahr? – Nachdem wir am ersten Abend der SherloCON das Casting in jenem wunderbaren Ambiente veranstaltet hatten, in dem man sich tatsächlich in die Baker Street des Jahres 1895 zurückversetzt fühlte, ganz entzückend in stilechten Polstern saß, sich blendend unterhielt und schlicht und ergreifend den Abend Seele baumelnd genoß, begann dann am nächsten Morgen für uns das harte Kerngeschäft. Anmerkung: Ich kann hier natürlich nur aus der Sicht des Produzierenden darlegen, wie es uns erging, aber ich hoffe, dass dieser Artikel noch durch einige persönliche Kommentare ergänzt werden wird, die von jenen stammen, die uns aus der Sicht der Sprecher und Teilnehmer erlebt haben. Daher hier im Folgenden nur einige Impulse. Wir trafen uns gegen halb acht Uhr morgens mit den Organisatoren, um den Raum in Augenschein zu nehmen, in dem wir aufnehmen wollten. Der ursprüngliche Plan, das gan