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Es werden Posts vom März, 2013 angezeigt.

Der Roman - die Königsdisziplin

Der Roman – welch' eine Magie liegt in diesem Begriff, welch' eine Faszination! Wie oft schon habe ich es versucht, wie oft angefangen, abgebrochen, aufgehört … immer und immer wieder habe ich mich mit einer tollen Idee im Hinterkopf hingesetzt und mit dem Schreiben begonnen. An einem gewissen Punkt, einer fast schon fatalistischen Schwelle kam ich nie weiter, egal, was ich auch versuchte. Es ging einfach nicht darüber hinweg. Ist es das, was die Kunst großer Romanciers im eigentlichen ausmacht? Ist der Roman wirklich die Königsdisziplin für einen Autor, einen Schriftsteller?  Es gab einmal eine Zeit, da wurden Leute verachtet, die einen Roman schrieben oder schreiben wollen. Die Epoche der Romantik hat ihren Namen vom Roman, denn romantisch im Sinne der Epoche bedeutet ja romanhaft. Ein Roman war im Frankreich des Mittelalters, genauer des 12. Jahrhunderts zunächst einmal jeder Text, der in der Landessprache (lingua romana) verfasst worden war. Im Gegensatz dazu standen die T...

Habemus papam - Franziskus I.

Das ging jetzt schnell! Whow! Im 5. Wahlgang, am zweiten Tag des Konklaves, haben wir einen neuen Papst : Jorge Mario Bergoglio (*17.12.1936), wie er mit bürgerlichem Namen heißt, ist am heutigen 13.03.2013 zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden. Als besonderen Namen in der Nachfolge der Apostel wählt er sich den Namen des Hl. Franziskus – zum ersten Mal in der Geschichte der Päpste.  Dieser Name ist wohl Programm, vor allem, wenn Bergoglio als Jesuit (!) sich diesen Namen des Begründers der Franziskaner gibt. Und dieser gelehrte Ordensmann, der bisher den Posten des Erzbischofs von Buenos Aires innehatte, kommt heraus, und das erste, was er tut, ist, er bittet das Volk – vox populi. vox Dei – für den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu beten, dann für ihn selbst zu beten, bevor er seinen traditionellen ersten Segen spricht. Whow!  Er steht dort, nur in seiner päpstlichen Alltagskluft, ein einfacher Mann, eine beschützende Vaterfigur, der einfac...

Der Barbier von Wiesbaden oder Eine Allergie gegen Pferdefleisch

Rezension und Berichterstattung zu Rossinis „Il barbiere di Seviglia“ in Wiesbaden am ersten März 2013 im Rahmen der ersten Theaterfahrt 2013 der Ernst-Barlach-Realschule plus, Höhr-Grenzhausen „ Rossini, divino Maestro, Helios von Italien, der du deine klingenden Strahlen über die Welt verbreitest! Verzeih meinen armen Landsleuten … die deine Tiefe nicht sehen, weil du sie mit Rosen bedeckst, und denen du nicht gedankenschwer und gründlich genug bist, weil du so leicht flatterst, so gottbeflügelt!“ - Dieser, so schwärmerisch-schwülstigen Adresse an Gioachino Rossini (1792-1868), die so gar nicht zum sonstigen Duktus eines Heinrich Heine (1797-1856) passen will, kann man sich anschließen oder auch nicht, allerdings kommt man auch kaum um sie herum. Denn Rossinis Musik fasziniert und reißt auch heute, nach fast zweihundert Jahren, immer noch mit. Locker flockig kommt sie daher – oder sollte sie daherkommen –, ja, perlen und prickeln wie Champagner im Glas! Für Sänger und Musiker is...